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Leopold. Elendes Regenwetter, Kot zum Ersticken. Im Burgtheater Konzert zur Wohltätigkeit, die Schmidt von Berlin, Therese Sessi und Siboni singen. Hörr schickte mir heute endlich seinem Wort getreu den neuen Überrock. Den Vormittag beim Grafen, welcher heute beim Fürsten und Trauttmannsdorff wegen Vinzenz war. Mit Kárner schlich ich heute über eine Stunde herum, dann fand ich Compagnie zum Speisen. Um 4 h zu Haus, Therese war außerordentlich tätig und richtete schon vieles zur 4. optischen Vorstellung für Hassaurecks Gesellschaft her, spät erst kam Ehrimfeld. Gegen 7 h rückte alles an, Scholz und Mayer – beide Leopold –, Schenk mit seiner Frau, Fanny und Toni, Teimer (?) mit Jette, Karoline und Mutter, Castelli, Piringer, Lieben, Redeschini, Körner; Hoffmann; Schießl, Neefe. Hassaureck mit Suite ließ bis 8 h warten. Nun begann und ging alles in Eile, ich zeigte ihnen außer der Liste Heiligenstadt, Winterpartie von Neefe und die Geistererscheinung. Die Wolkendekor[ationen] überraschten sie außerordentlich. Beim Souper war alles sehr heiter und munter. Als Therese die Verse für Scholz sang, so herzlich vortrug, war alles begeistert und Scholz voll Tränen fiel Theresen um den Hals. Die übrigen Verse deklamierte ich. Körner und Castelli machten Fragen und Antworten, dann einen Komödienzettel. Castelli sang die „Galathée“, Lieben den „General Puff“, die „Fabrik“ und mehr andere Lieder. Gegen 2 h trennte sich alles, froh und begeistert.
Band 07 (VII.), Seite 127v
15.11.1812
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