Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5580]

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1812
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In der Nacht fiel der erste Schnee; kotig, schlechtes Wetter. Im Burgtheater zum ersten Mal „Pauline Wellenberg“, Schauspiel in 3 Akten von Kurländer. Im Kärntnertor-Theater „Winterquart[ier]“, „Schatz im Traume“, im Theater an der Wien „Rich[ard] Löw[enherz]“. Vor 8 h zum Grafen, entwarf eine Bittschrift nach des Fürsten Skizze für den Vinzenz um die Premier-Wachtmeisterstelle bei der ungarischen Garde. Erhob bei Liebmann 10.000 fl. in Zwanzigern, verkaufte die Hälfte zu 134 fl. bei Arnsteiner, war bei Schwaiger wegen Colloredo[s ?] Kapital zu 25.000 fl. und mattete mich so ab, dass ich mich mit heftigen Kopfschmerzen legen musste. Nach Mittag machte ich mich auf, schrieb die Bittschrift ab, übernahm von Arnsteiner 6686 fl. 52 x in Scheinen, hatte noch bei Scheiger wegen einem Medaillon für den Grafen zu tun. Hatte Besuch von meinem Bruder und Ehrimfeld, setzte noch eine Strophe für den Schulkameraden Mayer hinein und gab ihm selbes zum Abschreiben. Ging abends ins Burgtheater, fand Compagnie, überließ meinen Platz dem Florentin, fand Josephine, die mich nicht anzusehen wagte. Das Stück wurde gut gegeben, aber missfiel, am Ende wurde gezischt. Krüger spielte Friedrich II.
Band 07 (VII.), Seite 126v
10.11.1812
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