Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5576]

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1812
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Windig, die ganze Nacht Regen. Im Burgtheater „Jugend Heinrichs“, im Kärntnertor-Theater „Mich[ael] Angelo“, dann Duport in „Zephir“, im Theater an der Wien „Johanna von Montfaucon“, zum 1. Mal die Gottdank als Johanna, Grüner Estavajel, Ochsenheimer Lasarra. Den Vormittag sehr beschäftigt, Ehrimfeld trug ich auf, die Einladungen zur dritten optischen Vorstellung zu wiederholen. Bei Weinmüller war ich selbst in der Probe vom „Bergsturz“, dann bei Pfersmann. Mittags allein, nach Mittag zu Haus, arbeitete. Ehrimfeld half mir zu arrangieren. Ich engagierte den jungen Fischer und seinen Compagnon mit Violine und Gitarre, um selbe während der Optik spielen zu lassen. Bei Tisch hatte ich wegen ihnen mit Therese viel Spaß und reizte ihre Neugierde. Therese bekam Kaffeevisite von Mühlhofer und Tochter, vorher war Jeanettl da. Der Graf überraschte und beschäftigte mich bis nach 6 h. Zu Haus fand ich die Csekonics Julie und hörte, dass Josephine wegen dem Buben Hoffmann erst abends absagen ließ, weshalb ich ihr aber eine derbe Post sagen ließ. Nach 6 h kamen Pfersmann mit Sohn, Weinmüller mit Frau und Grünberg, Kassier Damm, Koch mit Jette, Sonnleithner mit Frau und Töchterl. Die Optik gefiel sehr. Erst bei Schönau kamen die Virtuosen, Fischer vergriff sich oft. Sonnleithner mit Anhang ging, die anderen blieben. Alles war gut unterhalten und vergnügt, besonders gefiel unser Quartier.
Band 07 (VII.), Seite 126r
06.11.1812
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