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1812
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Sturmwind und Regen. Im Burgtheater „Fridolin“, Weidmann Steffel. Im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, Mlle. Schmidt von Berlin als Emmeline; im Theater an der Wien „Zauberflöte“, Teimer Sarastro; später wurde ohne Ursache der Zettel abgerissen und „Johann von Paris“ angeschlagen. Früh zu Haus, dann zum Grafen ins Haus, zu Stessel, besorgte einige Geschäfte. Mittags allein mit Neefe, welchen ich mit Dreschel (?) bediente. Nach Mittag holte ich Baron Braun ab, um mit ihm außer Hietzing das Haus des Propst Eberl zu sehen. Er war noch bei Tische, kam heraus und nötigte mich, mich zu ihnen zu setzen. Es wurde eben Carls Namenstag gefeiert – 25 Jahre alt – seine schöne Frau, der Bruder und noch ein paar Mädchen saßen am Tische. Ich sollte Schaumtorte, Dessert, Malaga, Kaffee nehmen, sie waren äußerst artig. Wir sprachen vom Theater, vom Krieg, dann fuhren wir hinaus. Es wetterte und hagelte sehr, wir hielten manchen Sturm aus. Das Haus ist sehr mittelmäßig, in vernachlässigtem Zustand und passt gar nicht für uns. Im Hereinfahren lud ich ihn zur Optik und [er] versprach mir zu kommen, welches mich sehr freute. Abends war ich bei Therese, wir plauderten bis gegen 7 h, dann ging ich in beide Theater. Die Schmidt hat eine dünne Stimme, spricht sehr schnell und kontrastiert sehr von dem lokalen Weinmüller. Sie gefiel wenig, aber so ging es auch dem Weidmann. Selbst ich war mit ihm nicht zufrieden.
Band 07 (VII.), Seite 126r
04.11.1812
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