Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [557]

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1799
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Sehr kalt, aber heiter. Früh nach 6 h stand ich auf und fing gleich zu arbeiten an, schrieb des Gönners Maurerkontrakt 2 mal ab. Fuhr um 12 h in die Stadt, ging ins fürstliche Haus. Schickte Weidmann 2 Bouteillen Slivovitza, besuchte Klimbke, den Gönner, wo ich bis ½ 3 h warten musste. Als ich zur Mama kam, war schon abgespeist; ich aß allein. Gebracht habe ich heute Theresen ihre versprochenen Handschuhe. Nach Tische arbeitete ich, ging dann ins Burgtheater, wo man zum ersten – und vielleicht auch zum letzten Mal – den „Amerikaner“ von Vogel gab, ein Lustspiel, reich an Sottisen und überspannten Charakteren; missfiel auch gänzlich und wurde ausgezischt, wozu das Missvergnügen am dem Publikum aufgetragenen Spiel der Victoria Müller das seinige leistete. Nach dem Theater fanden wir Kutschersfeld bei den Michaelern und gingen zusammen nach Hause. Tonerl suchte mich bei der Mama und fand mich hernach beim Theater.
Band 02 (II.), Seite 7v
14.02.1799
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