Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5563]

5563
1812
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Anhaltender Regen. Im Burgtheater „Häuslicher Zwist“, „Findelkind“, Moreau als Affenpreis. Im Kärntnertor-Theater „Ferd[inand] Cortez“, im Theater an der Wien „Schwätzer“ mit Polawsky, „Hausgesinde“. Den Vormittag beschäftigte ich mich mit Geldgeschäften, zahlte an mehreren Orten. War bei Schwaiger, Radl besuchte mich und lief eilends davon, weil er etwas vergaß. Josephine hatte gestern den Czernin zu Gast, welcher ankam. Ihr geliebter Nichtstuer ist in der Weinlese. Vielleicht wirkte meine Lektion von vorgestern; sie ließ sich aber nicht sehen, obwohl sie es versprach. Mittags allein. Ich war bei Keglevich und Brandmayer, kam ganz bespritzt zurück. Ehrimfeld arbeitete an meinen Dekorationen, besserte mit Papparbeit aus, dafür belohnte ich ihn mit meiner Zufriedenheit. Es schien, dass er an meinem rötlich melierten Frack und Beinkleidern Gefallen fand; diese machte ich ihm zum Geschenk. Bei Therese war abends die Lavotta. Ich ging ins Burgtheater, fand Compagnie, doch unterhielt ich mich wenig. Ich muss gestehen, dass ich mit Moreau gar nicht zufrieden war, woran die Umgebung einen Teil der Schuld haben mag.
Band 07 (VII.), Seite 124r
24.10.1812
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