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Die ganze Nacht schneite und wehte es wieder; der Schnee ist so hoch, dass kein Mann Ähnliches denkt. Schrecklich und lang ist der heurige Winter. Um 8 h stand ich auf, arbeitete. Bekam heute Haberlieferung; fuhr um 12 h in die Stadt zu Klimbke, wo ich wieder mit Mayer einen Theatraldisput hatte. Er ließ seine Tücke laut werden und ich beschloss, nie mehr davon zu reden. Dann ging ich zum Grafen, der mich gnädig aufnahm. Ich war lange bei ihm, er trug mir auf, einen Maurerkontrakt zu verfertigen, welches ich gleich nach Tische machte und ihm brachte; er war ihm auch ganz anständig. Dann kaufte ich neue Kastenbeschläge für 4 fl. bei Seiler. Erst um 2 h kam ich zur Mama. Der Empfang war herzlich und ich freute mich, wieder in ihrem Zirkel zu sein. Nach Tisch kaufte ich für die Mama Käse, besuchte meinen Vetter, ließ da die Uhrkette machen, welche ich vom Kutschersfeld erhielt und wofür ich ein Etui gab. Den Abend kamen Agnes und Tonerl; wir arbeiteten, spielten Pfänder und unterhielten uns zusammen bis 9 h; dann wurde etwas soupiert. Wir empfahlen uns und fuhren zusammen nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 7v
13.02.1799
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