Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5557]

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1812
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Trüb, ein dichter Nebel fiel ein, es wurde kalt. Im Burgtheater „Sitah Mani“, im Kärntnertor-Theater und Theater an der Wien „Johann von Paris“. Lieben (?) sagte, dass heute Piringers Geburtstag sei, dass sie früh nach Hainbach fahren. Ich machte den Spaß und fuhr mit Therese dahin, fanden niemanden. Therese nahm Obers mit Eiern, der Kutscher Eierspeis. Die Sonne vertrieb den Nebel und es wurde heiter, die Rückfahrt war angenehm. Mittags allein, nach Tische ließ mich Schenk rufen, fand Scholz, Jette Teimer. Wegen nahem Tod der Ehlers „Aschenbrödel“; Wild ist unpässlich und so übernahm Lavotta den Prinzen. Nach 5 h fuhren wir zur Teimer, welche noch einmal Toilette machte, dann sagte mir Jeanette Dermer, dass die arme Ehlers nach Mittag um 3 h gestorben sei; wie sehr dauert mich die Ärmste ! Wir fuhren im Quintett nach Liesing, volles Theater. Graf v. Haim und seine Frau, geborene von Eltz, spielten zusammen, sehr mittelmäßig. Sie ist ein schönes Weib. Als sie eine Strophe am Schluss der Operette singen musste, bewies sie, dass sie nicht singen kann. Im Mondenschein fuhren wir zur Kohlpringer, soupierten und kamen im Regen um 12 h nach Haus. Therese hatte die Nanett von Auersperg zu Besuch.
Band 07 (VII.), Seite 123r
18.10.1812
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