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Am Vormittag Regen, dann heiter. Im Burgtheater „Pflegesöhne“, im Kärntnertor-Theater „Gattenwahl“, italien[isch], im Theater an der Wien „Aschenbrödel“. Beim Erwachen gab ich meinem guten Weibe Taffet auf ein Kleid, ein orientalisches Medaillon und 100 fl.; Josephine kam mit dem faden Hoffmann und brachte Therese eine Haube und Chemisette mit Spitzen, die Hruschka Percal auf ein Kleid. Sie bekam alle Augenblikke Besuche. Ehrimfeld erfreute sie mit Blumentöpfen. Ich war den Vormittag beim Grafen, Kárner. Mittags speisten wir beim Quarin, es waren Familie Phillebois ohne Mutter, Exz. Baron Weber, Appellationspräsident, Hofrat Zeiller, Regierungsrat Andreas, Prälat von den Schotten, Propst von den Michaelern, ein angenehmes Mahl. Um 5 h gingen wir zu Dermer, dann Therese nach Haus, ich ins Leopoldstädter Theater, fand Kárner, Zanini, plauderte mit ihnen, dann nach Haus und las Geweys „Pygmalion“. Heute legte Joseph Lang beim Magistrat in pleno den Bürgereid ab, abends Souper von der Kaufmannschaft im Börsesaal.
Band 07 (VII.), Seite 122v
15.10.1812
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