Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5553]

5553
1812
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Heiter, doch sehr kotig. Im Burgtheater „Dir wie mir“, dann „Maske für Maske“, im Kärntnertor-Theater „Milton“, dann tanzt Duport zum 1. Mal in „Figaro“. Im Theater an der Wien „König und Stubenheizer“, „Fehlgeschossen“ von Costenoble und dann zum 1. Mal „Hagestolz und Körbe“ von Kotzebue, worin Moreau zum 1. Mal und allein spielt. Am Vormittag beim Grafen und sehr beschäftigt. Therese ging gratulieren, von Reimann erhielt sie ein kleines bronzenes Handleuchterl. Mittags allein, nach Mittag ruhte ich. Mit Gewey konsultierte ich, um Knittelverse am 15. November zu machen. Therese ging mit mir ins Theater an der Wien, auf dem Wege kam Dermer zu uns. Am meisten gefiel uns das 2. Stück, nur verdarb die Krüger des Dichters schöne Worte, Witz und Laune. Das Intermezzo gefiel nicht, Moreau nur wenig, wurde aber dennoch vorgerufen und entschuldigte sich über die Ausfälle auf die Damen, schloss mit dem Verse: „Wäre Kotzebue wie ich in Weimar gewesen, gewiss hätte er den Text nicht so derb gelesen.“
Band 07 (VII.), Seite 122v
14.10.1812
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