Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5551]

5551
1812
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Ein angenehmer Tag, schöner Herbst. Im Burgtheater „Altes Gemälde“, „Eduard in Schottland“. Im Kärntnertor-Theater „Grenadier“, „Fassbinder“, im Theater an der Wien „Johann von Paris“; nach dem 1. Akt erscheint ein neuer Vorhang nach Petter und Schödelberger, von Gail und Schilcher ausgeführt. Früh ging ich in die Kasse und erhob für Therese und Nina den Kriegssteuer-Ersatz 1794-97 mit 147 fl. BZ. Dann zu Gyurkovits, Joël, Zeuner, um 11 h mit Origoni ins neue Quartier. Die Hruschka war unser Gast geladen, ließ aber wegen Pepi absagen und so lud ich Castelli und Arrigoni. Nach Tisch kam Jeanette, Castelli erzählte von den Aventüren seiner Pepi mit Bánffy und Hruschka. Therese ging mit Josephine zur Mühlhofer und Peter um sie morgen nach Döbling einzuladen. Ich machte Therese die Überraschung, schickte ihnen den Seppel nach und sie fuhren von Peter in den Prater zum Lusthaus. Ich blieb zu Haus, schrieb an den Grafen und begab mich abends ins Theater an der Wien, fand gleich Compagnie, plauderte mit Hofrat Fritz, Fier, sah Gottdank mit Fier. Die Lampe von Paris mit 12 argantischen Lichtern ist von außerordentlicher Wirkung, die Kurtine mit Gold-Rahmen gefiel mir nicht, und mit mir waren viele gleicher Meinung. Nachher zu Castelli, wo nur Hassaureck und Gimnich waren; wir unterhielten uns sehr freundschaftlich. Therese war den Abend zu Haus, allein.
Band 07 (VII.), Seite 122v
12.10.1812
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