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Ein düsterer, melancholischer Tag, nach Mittag entwickelte sich ein schöner Tag, warm, heiter. Im Burgtheater „Sonnenjungfrauen“, im Kärntnertor-Theater „Johann von Paris“, im Theater an der Wien „Rudolph von Habsburg“. Früh arbeitete ich zu Hause, dann zur Terzaghi mit Briefen, zum Liebisch, welcher im Ausziehen begriffen ist, zu Uiberreiter, sprach Marie. Später auf den Graben, Kohhlmarkt, fand Trupp (?). Mittags waren die Krieghammer, Kathi und Rudolph unsere Gäste. Früh besuchte uns Moreau, der vorgestern ankam, an der Wien spielen wird und 10 Tage hier bleibt. Brandl gesellte sich auch dazu und machte uns vielen Ekel. Nach Tische kam Arrigoni; mit diesem wandelte ich in den Prater, es waren viele Leute. Wir fanden Neefe, Kárner, mit dem ich wegen Zahlungen nach dem provisorischen Reskript sprach, Jungmann mit den 2 Goldmann, welche elend aussahen. Bei der Dämmerung aus dem Prater, sprach bei Soldens (?) ein, dann ins Bierhaus zu den 7 Körben, tranken Bier, aßen Wurst, Eierspeis, plauderten mit der artigen Tochter Rosa. Um 10 h nach Haus, begegneten Heurteur, welcher heute als Rolla sehr gefallen hat. Weidmann ging mit.
Band 07 (VII.), Seite 122r
11.10.1812
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