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In Eisenstadt. Heiter. Früh Fortsetzung der Jagd in der Oval-Remise, nach Mittag Volksfest beim Marientempel, abends „Agnes Sorel“. Der Graf und ich machten uns zur Abreise fertig, er fuhr mittags nach Seibersdorf, ich nach Laxenburg. Kárner hatte für abends keine Gelegenheit, so wählte ich das Sichere. Nany kaufte mir 12 Pfund Kaffee, welche mir Stessel nach und nach bringen wird. Ich ließ der alten Frau, Nany, Marie Eötvös und Rosel Pantoffeln machen, gab der letzteren noch 3 fl., Nany und Mutter 60 fl.,nahm von ihnen Abschied. Meine gute Mutter bange ich wirklich nie mehr zu sehen. Küsste Kárner, fuhr zur Kaserne, wo ich noch Heidtl und Schwester Therese besuchte. Sah seine 4 Zimmer, Garten, bekam noch Feigen für die Reise und so fuhr ich sehr ernst bei großer Hitze und Staub nach Laxenburg. Ich dachte, dass ich mit Einwirken Kárners doch wieder etwas Gutes tat und Csausansky mit 6 Kindern dem Grafen als Präfekt der Keglevich’schen Güter empfohlen habe. Im Stern speiste ich mit Fleischhacker vom Kontrolloramt, Hauptmann Adelstein (?) vom Ingenieurscorps. Beim Wegfahren erhob sich ein Sturm, dem ein Regen folgte und die Fahrt sehr unangenehm machte. Um 4 h war ich in Wien, freute mich, mein liebes Weib zu sehen, brachte ihr Bonbons vom Ball am Montag. Blieb bis 6 h, machte ein paar Gänge. Fand Compagnie, aß etwas. und war um 9 h im Bett. Therese hat Grimmen (?) und lag gestern. In der Nacht Regen.
Band 07 (VII.), Seite 119r
18.09.1812
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