Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5521]

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1812
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Trüb, kühl. Fahrt nach Eisenstadt. Wie traurig brachte ich die Nacht hin. Früh zum Grafen, Offenheimer, sehr beschäftigt. Um 11 h fuhr ich mit Carlo, der Graf später mit Effenrath. Therese hatte die Moser bei sich zu speisen. In Wimpassing aßen wir schlechtes Kälbernes, immer regnete es, um 6 h waren wir in Eisenstadt. Ich suchte Kárner, der Graf wohnt bei ihm, lief gleich zu meiner Mutter und fand sie so gut es ihre Unstände erlauben. Wie freute mich dies, wie ganz lebte ich auf ! Nany war schon im Theater. Ich erwartete die Ankunft des Grafen; er kam bald, machte Toilette. Zusammen gingen wir ins Schloss und erwarteten die Ankunft der Taxis’ schen. Auf dem Berg waren die Bürger, die Judenschaft, alles paradierte, die Gemeinde und 100 weiß gekleidete Mädchen standen auf der Stiege, überreichten Gedichte und streuten Blumen. Im kleinen Saal standen die Beamten, im Balkonzimmer der Adel. Der Berg war beleuchtet, besonders schön der Springbrunnen. Unter dem Donner der Kanonen und unter Fackelschein kamen sie um ½ 8 h an. Sehr feierlich war das Ganze. Es wurde noch Tee getrunken und dann begann die Oper „Das Waisenhaus“.
Band 07 (VII.), Seite 118r
12.09.1812
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