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Sehr strenge Kälte. Bs 2 h mittags blieb ich im Bette, las und schrieb an Therese. Mein kleines Mahl verzehrte ich mit viel Appetit. Nach Tische arbeitete ich, auch abends. Krug besuchte mich und riet, morgen auch noch zu Hause zu bleiben und ich blieb. Nach Mittag kam Sepherl, brachte mir Obst, einen Kuchen und ein Billettchen von Therese, welches mir sehr angenehm war. Ich schrieb auch, schickte Therese ein Eau de luxe (?) und schenkte der Sepherl ein Paar Handschuhe. Heute bestellte ich ganz nach meiner Idee einen Schubladkasten, aus Eichenholz und gebeizt. Nach 6 h kam Kunerth (?), blieb ein Weilchen; ich schrieb seinetwegen an Hayden nach Großhöflein. Sonst war ich den ganzen Nachmittag und Abend allein, arbeitete viel und las auch zum Teil. Um 9 h kam Tonerl; ich verwies ihm seine Unaufmerksamkeit, seinen Leichtsinn und zerriss einen Zettel, den ich deswegen an Papa schrieb. Um 10 h legte ich mich ins Bett und schlief gut.
Band 02 (II.), Seite 6v
09.02.1799
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