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Trüb. Früh kam die Nina und erzählte, dass sie Sonntag in 8 Tagen die Marzelline im „Figaro“ in Baden spielen soll, dass Lobkowitz den Bartolo macht. Um 7 h fuhr ich zu Kornhäusel, konferierte mit ihm wegen dem Platz vom Magistrat, dann zu Dilg (?) bei Krautauer. Dann Fahrt nach Baden, erst gegen 9 h kam ich an, es wurde warm. Ich hatte im Ruin mit Eisenwerk zu tun, dann in den Park, mittags bei Döller, Liebmann, Botta mit Familie, Pisling waren in meiner Nähe, Böger mein Nachbar. Nach Mittag zu Hause, gegen 5 h kamen Klöff mit Pepi, Böger, wir wandelten zu Scheiner. Die Korn mit ihrem Heinrich nahmen wir auch mit. Die Korn weigerte sich, zum Scheiner zu gehen, wir postierten uns also zum Engelsbad, nahmen Gefrorenes, ich Bier und Käse, dann auf die Burg Rauheneck. Schön ist der Franz Pálffy’sche Weg auf Rauheneck. Um ½ 7 h kamen wir an, stiegen in den festen Turm, die Kapelle und die ganze Umgebung, sahen von allen Seiten herrliche Gegenden. Es trübte sich, der Wind sauste in den Bäumen, Abend wurde es, der Mond versteckte sich. In dieser melancholischen Umgebung wandelten wir zur Königshöhle, dann durch das Tal nach Helena zurück. Die Damen fürchteten sich, es wurde finster. Am neuen Hause mit dem Hirschgeweih kamen wir nach Helena, wandelten durch den Doblhoff-Garten herein. Um 9 h kamen wir an, alles klagte über Müdigkeit. Im Theater gibt man „Alte Liebschaften“, dann die Pantomime „Zaubermühle“, welche wir gern verlieren.
Band 07 (VII.), Seite 114v
20.08.1812
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