Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5485]

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1812
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In Baden. In der Nacht und am Tage wütender Sturm, mitunter Regen. „Armand“. In der Freude, heute mein liebes Weib zu sehen, erwachte ich nach einer beinahe schlaflosen Nacht. In der Redoute schüttelte der Sturm das ganze Haus, man fühlte sich ordentlich in Gefahr. Früh am Morgen ließ ich schon den zweiten Leiterwagen packen, ordnete alles und ließ zum Jäger in die Theresiengasse tragen. Für Therese und Ehrmfeld ließ ich durch Müller Essen beim Döller bestellen. Therese kam mit Ehrimfeld und Sepherl, ich erwartete sie beim Jäger In Regen und Sturm kamen sie, ich wies ihnen nur Quartier an und ging zum Grafen, mit dem ich wegen der Sappeurs, welche vorgaben bei dem Erzherzog, als bekämen sie nichts, viel Verdruss hatte. Dann wurde er grob, ich auch; nichts erkennt der Tyrann, was man tut. In meinem gerechten Zorn ließ ich die Sappeurkorporals zusammensuchen und selbe quittieren, um dem Unhold selbes unter die Nase zu reiben. Ich ging mit Ehrimfeld und Richart zum Döller speisen, schickte 2 Bouteillen Wein hin. Arbeitete zu Hause, dann zum Grafen speisen, Kreishauptmann Werner Roschmann (?), Bürgermeister Mayer, Kommissär Schmidt, dann Schenk und Mukerl Esterházy. Bei Tische wurde stets vom Bauen gesprochen, Roschmann will nicht daran, uns bis zur Barriere vorrücken zu lassen. Nach Mittag gingen der Graf und ich auf den Platz um wegen dem Platz der Feuerschupfen zu deliberieren. Therese fand ich zu meinem Schmerz in Krämpfungen liegen, blieb zu Haus. Mit Ehrimfeld überstieg ich in Eile den Park, Lang’sche Anlage, durchstrich die Stadt. Nach 6 h fuhr er mit der Sepherl in Sturm und Regen fort, teuflisches Wetter. Bei Therese fand ich Richart, die bald ging. Ich blieb, nach 7 h ins Theater. Therese bessert sich, beim Hirschen soupierte ich etwas. Therese schlief recht gut.
Band 07 (VII.), Seite 113r
07.08.1812
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