Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5480]

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1812
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Endlich einmal ein schöner Tag. Für die Verunglückten vom 26. – 8 Tage sind schon verflossen – gibt Zinnicq „Aline“. Früh ordnete ich die Inventarien, schickte den Jäger herum, um alles aufzunehmen, schrieb Therese und Ehrimfeld, sorgte und sah für Therese um eine bessere Wohnung. Mittags mit Richart bei Döller, vorher in die Kirche, Park. Von Wien kamen viele Freunde. Der Graf schrieb mir, dass Kornhäusels Rechnung 1722 fl. WW betrage, welches wirklich viel ist. Die Pressburger und Magendorfer Arbeiten betragen 359 fl., die Badener 1363 fl. Für Therese nahm ich das Parterrezimmer links im Jägerischen Haus für täglich 2 fl., und verlor bei Fleschner die 5 fl.. Ich stand eben bei der magistratischen Sammlung vor dem Wiener Tor, da sagte mir Hirnschall, dass über 700 Wägen hereinfuhren; die Hruschka mit Spiri, deren Nani als Aschenbrödel gestern an der Wien ganz außerordentlich gefiel, und Zeuner (?) kamen eben an. Im Park traf ich sie mit Richart und Musini wieder. Sie speisten in der Redoute, ich beim Döller. Bei Richart tranken wir Kaffee. Ich schrieb an Therese, Ehrimfeld und den Grafen. Abends im Theater, welches sich nicht sehr füllte, aber es fand sich eine brillante Gesellschaft. Die arme Huber musste die Celia mit Krämpfungen spielen. Samt den 1000 fl. vom Kaiser betrug die Einnahme bei 3000 fl., ein Tropfen, wenn man den Verlust von 3 Millionen bedenkt.
Band 07 (VII.), Seite 112v
02.08.1812
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