Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5467]

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1812
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Warm. Im Kärntnertor-Theater „Grenadier“ und Pantomime, im Theater an der Wien „Camilla“ mit Brandstätter, im Leopoldstädter Theater „Schweden vor Brünn“, im Josephstädter Theater „Lustiges Beilager“. Früh zu Haus, dann besorgte ich mehrere Aufträge, sprach die Peter, den Binder Jeckel (?), welchen ich nach Preßburg empfahl. Schrieb an Kárner wegen Tagwerker Gessmann (?) und Scheurer (?) als Galeriedirektor. Traf dann mit Stessel und Scheurer selbst zusammen, empfahl letzterem seinen Schwager auf’s angelegentlichste, war bei Rohrweck, Brandmayer. Kaufte für Hruschka eine Schale mit Bronze-Henkel für 10 fl. Therese kaufte mir Handschuhe, gab Lektionen. Ich war noch bei Dermer, traf mit Kerner zusammen. Mittags war die Töpfer unser Gast. Nach Mittag zu Haus, die Krieghammer kam und erzählte, dass sich gestern die Major Ungerhofer (?) ein junges gebildetes Weib von 23 Jahren, die im 6. Monat schwanger war, um die Mittagsstunde in die Donau stürzte und ihren 6jährigen Knaben, des Vaters Freude, mit sich fortriss. Sie wurden aufgefangen und waren tot. Schrecklicher Fall, von dessen Veranlassung man keine Ursache weiß. Dann kam die Langer (?), welche ich schon 10 Jahre nicht sah, um mich um Einkassierung der Palm’schen Obligationen zu bitten. Wisenfeld, Ehrimfeld besuchten mich auch. Abends ging ich zur kranken Mirus, dann ins Josephstädter Theater. Im Theater fand ich die Fier mit Krieghammer, Froon mit der Mayer, dann kam er. Ich schlich herum, langweilte mich, dann aßen wir bei Belgrad. Therese war bei Peter. Fand Poltoni, die Huber, Goldmann mit Ullmann, Jungmann. Letztere behandelten Therese sehr kalt; wie undankbar !
Band 07 (VII.), Seite 110r
20.07.1812
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