|
5448
1812
7
2
Heiter. Im Kärntnertor-Theater heute statt der „Zauberflöte“ „Schweizer Familie“, weil die Milder Halsschmerzen hat. Im Theater an der Wien „Camilla“, Brandstätter engagiert als Camilla, Forti als Herzog. Um 8 h zum Grafen, hatte vollauf zu tun. Zum Offenheimer, zählte Gold und Silber. Zu Peter, fand sie allein, dann zu Radl speisen. Heyssan, Peter, Nadastini waren da, nach Tische kam Ehrimfeld. Um 5 h in die Stadt, zum Grafen, zum Barits wegen Kapitalberechnung. Heute sah ich bei der Johannes-Kapelle einen Kutscher mit Leiterwagen und 2 großen Braunen in die Donau fahren. Der Strom ergriff sie, riss sie augenblicklich fort, nichts war sichtbar. Der Kutscher rettete sich an einem Schiff. Abends ins Theater an der Wien, fand gleich Compagnie, Hruschka mit Zeuner, Schmidtmann, Mayer, Michel, Hassaureck, Schenk, Forti gefiel sehr, auch die kleine Joh[anna] Demmer, minder die Brandstätter; sie fällt mit der Stimme, hat keine Haltung in der Höhe. Am Schlusse erschien sie mit langen Schritten, gebeugt, machte an jeder Ecke und in der Mitte eine Verbeugung und ging. Forti sprach vom Erringen des Beifalls, die kleine Johanna vom Gefühl, das alle Worte erstickt. Erst um 11 h kam ich nach Haus. Therese war abends bei Peter.
Band 07 (VII.), Seite 108r
02.07.1812
|