Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5444]

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1812
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Bald heiter, bald trüb; gegen 5 h erhob sich ein fürchterlicher Orkan, Blitz und Regengüsse wechselten und schufen eine fürchterliches Schauspiel. Im Burgtheater „Pflegesöhne“, im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“ zum 2. Mal, im Theater an der Wien „Aschenbrödel“. Früh schickte Quarin gleich gratulieren und sagte, dass er vor Freude geweint habe. Vor 8 h zum Grafen, der mich sehr freundschaftlich empfing, und dann zum Ferdinand Pálffy, der mich ebenfalls sehr gut aufnahm, gratulierte und sagte, dies sei die schönste Satisfaktion für die Infamie des Lobkowitz. Ich dankte ihm für seine Teilnahme. Ich machte meinem lieben Weib mit dem schönen weißen Kleid große Freude, mir aber noch größere. Sie hatte Besuche von Phillebois, Poltoni, Nina, der Stöger, die ihr alle Glück wünschten. Auf dem Kohlmarkt erhielt auch ich viele Glückwünsche. Mittags war der alte Brandl bei uns, nach Mittag zu Hause, ruhte, schlief. Im Theater sprach ich Kernhofer im Parterre, den alten und jungen Grafen, Uiberreiter, Rohrweck, Richart mit Berger und Familie. Therese sang beinahe besser als gestern und erhielt mehr Beifall als Weinmüller. Trotzdem das Gewitter viele Besucher hinderte, betrug die Einnahme über 880 fl. Die boshafte Bander (?) hatte Mutterfraisen, worüber Therese sehr erschrak.
Band 07 (VII.), Seite 107r
28.06.1812
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