Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5426]

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1812
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Kalter Wind. abends eine Weile Regen, unangenehm stürmischer Tag; Fahrt nach Preßburg über Hochstrass, Wieselburg, Ragendorf, Carlburg und Kittsee. Um 6 h besuchten wir noch die Dom-, Jesuiten- und Karmeliterkirche. Auf dem Hauptplatz bei der Jesuitenkirche sahen wir das Kaffeehaus und den Redoutensaal des Wolf, ziemlich geräumig, seit 18 Jahren gebaut, geschmacklos, so gewiss gotisch gemalen und mit hölzernen Bänken u. dgl. Um 7 h über Hochstrass nach Wieselburg, speisten und blieben da in der Krone bis 2 h. Die erste Erscheinung war ein russischer Oberst Nikits, mit einer bekannten schwarzen Dilettantin aus Wien, welcher Tag und Nacht die Reise nach Wilna zum Kaiser und dann nach Petersburg macht; eine Bande von 7 Zigeunern, wovon der erste Violine und Violoncello sehr brav spielte, dann viele Händler, welche sehr unterhaltend waren. Bei Mericzay stieg ich ab, die Keglevich schickte schon, dass Quartier bei ihr bereit sei. Bei Petter fand ich Briefe von Therese und Ehrimfeld, sehr freute es mich, dass Therese die Königin der Nacht spielt. Mit Arminy auf die Promenade, kam mit Kleinheinz und Forti zusammen, war bei Zimmermann. Abends Souper bei Keglevich, mit Graf Gatterburg, Fiquelmont, Valentits, Balassa. Gegen 12 h ins Bett.
Band 07 (VII.), Seite 104r
10.06.1812
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