Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5425]

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1812
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Der Graf reiste mit Gräfin, Louis, Arnold, Lebel nach Preßburg. ich mit Mericzay und Csiba nach Mittag nach Raab, wo wir übernachteten. In der Nacht etwas Regen, am Tage windig und sehr kühl. Früh kam Persanter zum Grafen, wo es feurig herging. Nach 7 h fuhr die Gräfin mit Louis, der Graf fuhr mit Arnold und Lebel. Baron Brudern fuhr mit Gittig bis Vás, wo sie nochmals von den Schafen Valete nahmen. Mericzay und ich arbeiteten am Vormittag an den Konventionen und Ausgleichungen der Leute, ging noch einmal in den Garten, sprach Persanter, Szombathy, Öller, Szélits, die sich alle bei mir empfohlen hatten, speiste bei Gittig und fuhr mit Mericzay um 3 h nach Raab. Baron Brudern, der mit uns speiste, kaufte Widder und Mütter und fuhr nach Pest zurück. Wir fuhren über Köny, waren um 6 h in Raab und stiegen in der Stadt beim Lamm ab, wo wir gut bewohnt waren. Wir gingen in der Stadt herum, sahen den Platz, die abgebrannte bischöfliche Residenz, gingen zum Wassertor an die Donau, endlich zum Theater vor dem Wiener Tor, wo Susky von Wien eben die Maschinerie der Bühne einrichtet, sprachen Kunz, der den „Wald von Hermannstadt“ gibt, sahen das Theater von außen und innen und lachten über die kleine, dickbeleibte Thalia oben über dem Gesimse. Wir blieben nur 2 Akte, es war ziemlich voll, aber nichts Interessantes. Die Besten waren Gade (?) als Elisene, Dobroslavs Schwester, Schack, und Neuwerth als Kovár; Reisinger als Almerich ging mit. Im Theater erstes Parterre zu 24 x, zweites 12 x, 2. Galerie 9 x, von den 6 Logen eine zu 1fl. 30 x. Um 11 h ins Bett.
Band 07 (VII.), Seite 104r
09.06.1812
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