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In Àcs. Hitze und Staub plagen sehr. Nach 6 h fuhr ich mit dem Bereiter Lefsky in das kaiserliche Militärgestüt auf der Puszta Bábolna, welches von den Franzosen abgebrannt wurde und nun sehr langsam wieder aufgebaut wird. Der Tierarzt Resch führte mich dem Kommandanten und Rittmeister Herklotz auf, welcher mich selbst herumführte, die neuen Ställe, Hengsten u. dgl. zeigte und dann den Befehl gab, dass der Gestütswachtmeister Keller vorreiten und uns zu den Stuten, Hengst- und Stutfohlen und dann zu den Remonten zu führen. Schöne, gesunde, starke Pferde, sie haben vortreffliche Würde. Gegen 10 h kam ich zurück. Nach Mittag wurde die Abreise nach Pest bestimmt, worüber ich Therese schrieb. Der Graf fuhr nach Vas zum Schwemmen, ich arbeitete zu Haus. Nach Mittag vor 4 h fuhren der Graf und ich zur großen Donau. Gittig mit seinem ganzen Kommando warteten unser und es wurden schon in etwa nach meiner Angabe in 2 Haufen 1000 Vaser Jährlinge und zweijährige Mütter zwei Mal geschwemmt. Mit aller Anstrengung dauerte dies 4 Stunden und erst um 9 h kamen wir zurück. Ganz abgebrannt und ermattet gingen wir um 9 h zum Souper. Um 11 h fuhren wir mit Bauernpferden unter Begleitung des Haiducken Kovács über Szöny nach Ofen und Pest. Vor der Brücke von Almássy, nahe der Donau bei der neu anzulegenden Straße stürzte der Wagen in einen Graben von wenigstens 2 Klaftern. Ich flog weit über Gittig hinweg, die Sitztruhen über mich und so lagen wir zwischen Stauden im Sand. Die Pferde liefen mit dem vorderen Gestell davon. Wir kamen außer zerschlagenen Armen und Fuß glücklich davon. Von 12 bis 1 h hatten wir zu tun, bis wir uns in der finsteren Nacht zusammenrafften. Um 7 h frühstückten wir in Csaba, dem Palatin gehörig, um 11 h passierten wir Ofen, kehrten in Pest beim Hatzl-Wirt zum „Paradies“ oder „Zum Weißen Schiff“ ein. Bekamen für 3 f l. 30 x WW ein elendes Zimmer. Ich reinigte mich von dem unglaublichen Staub.
Band 07 (VII.), Seite 102v
06.06.1812
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