Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5421]

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1812
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In Àcs. Ein warmer Tag, der Sandstaub ist unerträglich. Früh 7 h erhielt ich Briefe von Therese und Ehrimfeld, nebst Aufsatz für Therese, welchen ich mit wenigen Abänderungen gut fand. Darin war die Rede vom Feuer im Burgundischen Kreuz während der Fronleichnamsprozession, von der Verwirrung, Unordnung, von der Ankündigung der neuen Josephstädter Theaterenterprise unter Jos[eph] Huber, von einem Wolkenbruch in Baden und mehr anderem. Ich schrieb dem guten Weibe alles, freute mich besonders über die Zeugnisse Brauns und Salieris. Der Graf fuhr nach Vas, so hatte ich eine Stunde Zeit. Ehrimfelds Aufsatz mit kleinen Zusätzen schloss ich Therese wieder ein. Ich sehne mich sehr nach Wien zurück. Den Vormittag brachte ich in Ruhe und sehr behaglich zu, durchstrich die Schaf- und Pferdeställe, sah die Wolle im Keller, war bei Gittig. Heute schmeckte mir das Essen wieder. Es trübte sich etwas, ich machte Anstalten zur dienstägigen Gesamt-Abreise von Graf, Gräfin, Louis etc. Am Nachmittag Schwemmen der Schafe, Kappen (?) von Koczház in den Lunzen (Lacken) gegen Komorn, oder der sogenannte Donauzunge bei den Weingärten. Erst fuhren wir nach Vas sortieren, dann zur Donau. Spät abends voll Hitze und Staub kamen wir zurück. Ich fuhr noch mit dem Grafen in den Koczhász und Dobsa-Hof.
Band 07 (VII.), Seite 102v
05.06.1812
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