Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5420]

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1812
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Um 5 h brachen wir von Simontornya nach Ács auf, ein schöner Morgen. Mericzay und ich verabredeten uns, dass er Montags nach Ács komme und wir zusammen Dienstag nach Preßburg. Zu Weissenburg nahmen wir ein Schnitzel, fuhren über Moor, sahen die Risse der vom Erdbeben erschütterten Häuser des Barons Lusinsky, das Schloss des Grafen Lamberg, dann über Sárkán in unerträglicher Hitze und Staub ohne aufzuhalten nach Ács, wo wir um 6 h waren. Ich wusch mich, wechselte das Hemd und fuhr dann mit Louis, Arnold und Lebel in des Pfarrers Weingarten zur Jause, die ich mir schmecken ließ. Der Kaplan führte uns zur Großen Donau, schöne Lage. Beim Grafen war General Dedovich, Komorner Kommandant, erzählte, dass Ehz. Anton zwar den Landtag, ohne wegen der Skala oder anderen Artikeln etwas zu bestimmen, und nicht in der Eigenschaft als königlicher Kommissär, am 31. Mai auflöste, dass alles verblüfft auseinander ging, dass man im August einen neuen Landtag hoffe; dass der Kaiser in Prag sei und die ganze Familie dahin reise, die Kaiserin Louise zu sehen. Ein Brief von meinem braven Weibe erfreute mich sehr, sie schrieb mir Brauns und Hartls gute Aufnahme in dieser so fatalen Angelegenheit.
Band 07 (VII.), Seite 102v
04.06.1812
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