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In Simontornya. Heiter, kühl. Fahrt nach Pélt (?) und Székely, abends zurück. Ich hatte eine elende Nacht, schlief wenig, wälzte mich von Blähungen, die ich dem weichen Brote zuschrieb, die ganze Nacht im Bette herum und fühlte mich am Morgen sehr ermattet. Die Simony fuhr nach der Puszta Pélt voraus, um da bei den Schafen für uns zu kochen. Um 7 h fuhren wir in 2 Wägen, bei dem nur 1 Stunde entfernten Tiergarten hielten wir, sahen die eben hierher getriebenen Fohlen und fuhren nach Groß-Székely, einem meistens von Hessen und Darmstädtern bewohnten Dorf mit einer schönen reformierten Kirche. Sahen das Vieh, welches das ordinärste der Herrschaft ist und fuhren weiter nach der Puszta. Der Weg ist meistens durch den Wald, die Gegend leicht gebirgig und sehr angenehm. Da blieben wir bis 5 h Nachmittag, sahen die Schafe, Lämmer, die Wiesen, Äcker, Weingärten, Tabakäcker, Wirtschaftsgebäude. Ich bekam Abführen, so wurde mir besser, aber sehr matt. Im Rückweg nahmen Csiba und ich die Verwalterin zu uns, stiegen Groß-Székely ab, sahen die deutsche und ungarische reformierte Kirche, Predigerwohnung und Seminarium. Bei schönem Abend kamen wir nach Haus, gingen in den Hof und Stadlgraben, plauderten vor dem Haus, und wurde um 9 h, als die anderen zum Souper gingen, in meinem Bette erfreut.
Band 07 (VII.), Seite 102r
02.06.1812
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