Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5417]

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1812
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In Simontornya. Mir gefällt es hier, Erinnerung an meine Jugendjahre. Um 6 h stand ich auf, war sehr müd. Der Tag ist heiter; nach dem Frühstück fuhren der Graf, Mericzay, Simony und ich den Kanal des Sió zu sehen, welcher jetzt unter Leitung der Kameral-Wasserbau-Ingenieure Sador und Weiß abgezapft und wodurch außerordentlich viel Land gewonnen wird. Dann durchgingen wir die Weingärten, kosteten an 2 Stellen des Weingebirges weiße und rote Weine und fanden bedeutende Verbesserungen der Ökonomie. Ein Gewitterregen überraschte uns. Dann gingen Csiba, Rimay der Kontrollor und ich in die neu erbaute, aber äußerst arm und geschmacklos verzierte evangelische Kirche. Um 1 h wurde gespeist, gestrige Gesellschaft, langweilig, nur war statt Bodó Barbacsy. Ich schrieb an Therese. Über Földvár fuhren wir auf die Puszta, die Fohlen zu sehen, besuchten das Franziskanerkloster, die Styrumsche Kapelle, die Ruine des Simony-Turmes. Die Kirche ist schön, das Kloster im Viereck gebaut, der alte Guardian ein würdiger Mann. Abends große Deliberation und Einteilung des neuen Gestüthofes am Stadlgarten, dann hielten Mericzay und ich Kolloquium über Gittigs schlechte Wirtschaft. Um 11 h ins Bett.
Band 07 (VII.), Seite 102r
01.06.1812
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