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In Àcs. Ein schöner Tag. Abreise des Lichnowsky, der Graf begleitete ihn bis Vas. Vor 7 h fuhren Vinzenz, ich und der Jäger in den Wald, sahen 2 Stunden gar nichts, dann fuhren wir schon ganz ermattet auf den Teich zur Mühle, der ganz mit Rohr bewachsen ist, strichen da bis nach 10 h auf und ab. Vinzenz schoss eine Ente und einen Kiebitz. Wir sahen die Schanzen an, welche die ganze Anhöhe dominieren und fuhren dann nach Hause. Ich arbeitete mit dem Grafen, schrieb an Therese und beantwortete im selben Becks und Ehrimfelds Briefe. Ganz ermattet hatte ich bei Tische wenig Appetit. Nach Mittag im Garten bei türkischer Festung (?) großes Pistolenschießen, in die Ställe. Gittig besuchte mich, da spielten mir Neni (?) und Liesi Pianoforte, es war die Rede von Doktor Bertalan, der Liebschaft des Ingenieurhauptmanns Hensi (?) mit der jüngeren Tochter Lori, welche schon 4 Jahre seufzend und klagend dauert, vom Komorner Theater und Bällen in der Zichy’schen Curia. Ich schrieb an Peter und Redlich. Gegen 6 h fuhren wir mit Graf, Gräfiin, Louis, Arnold und Lebel in Gittigs Weingarten auf gebackene Hähnel und Pistolenschießen. Wir machten die Promenade auf die Anhöhe und hatten die schöne Aussicht auf die große Donau. Gittigs Keller mit Presshaus, oben mit Zimmer, Küche und Speis, ist gut gebaut. Mir gefiel das Ganze.
Band 07 (VII.), Seite 101r
30.05.1812
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