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In Àcs. Früh belegten der Monarch und Consul jeder eine Stute, dann bis ½ 12 h Schafmusterung. Lichnowsky kaufte einen Horn (?) und zwei junge kolbische (?) Carls-Deszendenten – sehr gut – für 3500 fl. Mittags großes Diner. Ich erhielt Briefe von Peck, Therese und Ehrimfeld, und freute mich, von der Compagnie zu lesen. Ich schrieb an Czernin wegen Ehrimfeld, da Durst nicht mehr sein wird. Nach Tische schossen Louis, Vinzenz, Arnold und ich auf Scheiben mit Pistolen. Gleich nach dem Diner fuhren Lichnowsky, der Graf, Gittig, dann Vinzenz und ich nach Komorn, stiegen in der Festung ab. Ingenieur-Obrist Bétsy und Hauptmann Kampfmüller führten uns und zeigten uns die ganze Anlage der alten und neuen Festung, die Eckredouten über Waag und Donau, die Kasematten, Pulvermagazine, die neue Kaserne, welche zugleich als Schanze dient und abgedeckt wird. 3 Stunden gingen wir herum, ganz ermattet und voll Durst führte uns Gittig zum Stadtphysikus Bertalan, der uns mit vortrefflichem Nessmüllner (?), Rohitscher Sauerbrunn, Brot und Butter bediente. Um 8 h kamen wir zurück. Vinzenz und ich gingen in die erleuchtete Synagoge – 18 Familien sind im Markt – zum Sabbat, einen Augenblick zum Persanter (?), wo wir den Rentmeister Öller (?) und Kaphan (?) fanden, dann zum Souper. Heute schor mir Effenrath den Backenbart ab.
Band 07 (VII.), Seite 101r
29.05.1812
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