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In Àcs, schöner Tag. Vor 6 h mit Vinzenz und Arnold zum Gestüt, es wurde von Monarch die englische Stute belegt, dann die Fohlen nach Simontornya abgetrieben. Ich war mit dem Grafen, gingen herum, schrieb, auch meinem lieben Weibe. Mericzay und Csiba fuhren früh nach Simontornya. Mittags Stille. Bei Tisch wurde ausgewirkt, dass Vinzenz und ich nach Komorn – eine Post gegen Pest – fahren sollten. Es regnete, dies hielt uns nicht ab, auf offenem Würstel zu fahren. Um 4 h standen wir an der fliehenden Brücke, sahen am Ufer den Prater mit Badhaus – Hütte, mit Schaukel und vielleicht 50 Bäumen – fuhren über die geschlagene Donau- und Waag-Brücke, welche sehr lang, solid gebaut und mit Stöckeln gepflastert ist. Durch die Stadt, sahen die schöne St. Andreas-Kirche, Platz, Rathaus, frugen in der Mappierungskanzlei und Wohnung um den Ingenieurhauptmann Kampfmüller, gingen in die Festung, sahen die neuen und alten Werke – von den neuen sind die meisten von Erde aufgeworfen, der Plan ist von FMLtnt. Dedovich – welche samt der Redoute über die Waag die Festung zur Halbinsel und nach meinem Begriffe zur ersten Festung von Europa machen, einen Umfang von einer Stunde hat, alles bauen und pflanzen kann, was die Garnison zum Leben braucht. Merkwürdig ist die neue bombensichere Kaserne, welche einen Halbmond um die Festung macht. Bei schönem Abend fuhren wir zurück, gingen in den Garten, zur Festungspartie und schossen mit Pistolen auf den französischen Grenadier und die Scheibe. Der heftige Abendtau und die Kälte machten dem ein Ende. Mit dem Pic[tet ?] gingen wir in die Schäferei, um 9 h soupieren, dann ins Bett.
Band 07 (VII.), Seite 100v
27.05.1812
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