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Diese Nacht schlief ich elend; schwere Träume und Hitze plagten mich unaufhörlich. Um 6 h stand ich matt und allein wie abgeschlagen auf, setzte mich zum Schreibpult und arbeitete bis 12 h, ging zu Klimbke und zum Gönner. Ihm las ich die Verwendungen über seine Haushofmeisterrechnungen vor, alles war ihm anständig und dies war für mich ein angenehmer Lohn für meine Arbeiten. Vermählungsfest der Fürstin Witwe mit dem 2. Majoratsherrn Fürsten Carl Schwarzenberg in der Hauskapelle des regierenden Fürsten Schwarzenberg, wo auch ein glanzvolles Souper gegeben wird. Ich verliere diese gute Frau sehr ungern aus unserem Hause. Machte den Kammerjungfern einen Besuch, um den Krug zu finden, welchem ich alles klagte. Er verordnete mir die Repetition des schon einmal genommenen Dekokts und Eichelpflaster; beides brauchte ich fleißig. Von da ging ich zur Mama. Ich aß sehr wenig, blieb den ganzen Nachmittag und Abend, nahm fleißig mein Dekokt und ging um 9 h nach Hause. Heute war ein äußerst unangenehmer Tag; unaufhörlich regnete es, der Wind wütete, es war beinahe schwül und sehr glatteisig.
Band 02 (II.), Seite 4v
28.01.1799
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