Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5378]

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Trüb, kalt; ein schlechter Frühling. Im Burgtheater „Aussteuer“, Mad. Kühne von Breslau als Sophie. Im Kärntnertor-Theater „Entführung aus dem Serail“, im Theater an der Wien „Natürliche Zauberei“, hat nicht gefallen. Früh arbeitete ich zu Hause, dann ins gräfliche Haus, zu Rösgen. Mittags waren Josephine, Toni und Henriette mit Kridl unsere Gäste. Nach Mittag schrieb ich dem Grafen, fuhr zum Brandmayer, dann zur Lizitation der Optik von Scheurer und Spengler. Sie wurde nach der Produktion von 7 Vorstellungen um 4000 fl. ausgerufen und niemand sprach ein Wort; so endigte sich das. In den Universitätssaal, dort abends 7 h Aufstellung des Bildnisses des Professors der Physiologie und inneren Anatomie Georg Prohaska; Quarin gab mir ein Billett. Der Saal war sehr sparsam erleuchtet, man gab eine Symphonie, ein Konzert von Rhode, gespielt vom jungen Sieber (?) – Kaufmannssohn – dann eine Kantate vom Mediziner Hornbostel (?), Musik von Karl Steinacker (?), schlechte Exekution. Ich kam mit Kerner zuasmmen, war nachher in Compagnie und um 10 h im Bett. Indessen kam der Tyrann selbst, mit ihm die Casimir, ich referierte ihm alles Geschehene.
Band 07 (VII.), Seite 96v
23.04.1812
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