Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5369]

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1812
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Heiter, angenehm.Im Burgtheater „Ehescheue“ und „Entführung“, in beiden spielt Stich von Berlin. Im Kärntnertor-Theater „Uniform“, im Theater an der Wien zum Vorteil der Mad. Campi – als Clorinde – „Aschenbrödel“. Früh zum Grafen, zu Offenheimer, mit Pisling wegen Quartier zu Neuner (?), dann Brockmann anzusehen. Er lag in seinem Schlafzimmer in einer bunt gemalenen Truhe, mit ausgestreckten Händen, im Hemd und Unterkleid. Rechts und links lagen ein paar elende Holzstiche, Marien-Bildnisse. Er sah sich ähnlich, nur sehr gelb. Mittags allein, nach Tische kamen Kárner, Hampel, Schmirer, später Riedl. Mit ihm zu Hitzinger und Fertbauer, dann zu Brockmanns öffentlicher Beisetzung bei den PP. Augustinern, nach Mittag um 4 h. Die Schauspieler vom Hoftheater und viele von der Wien waren da, die meisten schwarz. Mäntel wurden keine ausgeteilt. Die Kirche war voll von Zusehern. Ich ging im Zuge mit Stabl (?). Die ganze Schauspieler-Gesellschaft trägt wegen Brockmann durch 14 Tage Trauerflor. Nachher mit Pisling in Neuners (?) Haus wegen Quartier der Sonnenstein, mit dem Grafen ins Starhembergische Haus und Garten – nunmehr KIeglevich – wegen Stallung für die Schafe, zu Haus, deliberieren. Dann ins Burgtheater, Stich wurde vorgerufen. Während dem Theater soupierte ich in Compagnie und sah die letzten 2 Akte der „Entführung“.
Band 07 (VII.), Seite 95v
14.04.1812
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