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Ostersonntag. Neblig, die Barometer fallen. Gegen Mittag heiterte es sich aus, nach Mittag fing es zweimal zu regnen an. Im Kärntnertor-Theater Konzert und 1 Tableau für die Wohltätigkeits-Anstalten. Früh arbeitete ich zu Haus, vor 9 h Theatralsitzung bei Zinnicq. Mit Kridl um ½ 11 h in die Hofkirche; Reich lud mich dort so nur zufällig zur „Schöpfung“, und sagte, dass Schuster, Frühwald und die Klieber singen. Diese Einladung ist eine Beleidigung ! Dann zum Kirchengang (?) auf den Kohlmarkt. Um 1 h ins Deklamatorium zum Grippner.(?) Mittags waren Schießl und Marie nicht bei uns, beide liegen; Neefe war unser Gast. Nach Tische eilten wir, um etwas herzurichten. Um 4 h fuhr ich mit Kárner in den Prater, der wegen Regen nicht so gefüllt war. Kárner ging ins Konzert, Therese ging zum Quarin um für morgen das Diner abzusagen; er nahm die Absage nicht an; dann um die Sitze für Josephine ins Burgtheater zu bestellen und heute den Bolledra zu hören. Peter war bei Therese und avisierte, dass er morgen abend um 6 h bei den Karmeliten vermählt werde, dass Fritz ihr und dessen Freund sein Beistand sind; Unglücklicher, vom Verstande Verlassener ! Ich war um 6 h zu Hause und stellte alles zur 19. optischen Vorstellung für Franz Pollers (?) Gesellschaft in Ordnung. Um 7 h rückte die Gesellschaft an: Poller (?) mit Familie, Kleinschmid und Gruber mit Frauen, Grrippnerische (?) Familie, Rabe von Hamburg, Compagnon des Poller, Weiser (?), eine große Partie Kinder, Krieghammer mit Kathi, Fier (?) mit 2 Kindern, Leopold Rothe, Camesina mit Sohn. Die Optik begann, Neefe war mein Gehilfe. Die Optik unterhielt sehr, mit Neefe, Krieghammer und den Rothischen soupierten wir dann.
Band 07 (VII.), Seite 93r
29.03.1812
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