|
532
1799
1
20
Ich fühlte Kopfschmerzen und viele Schnupfen. Die Kälte ist wieder mehrere Grade gestiegen und beinahe unerträglich. Nach 9 h fuhr ich mit Elsler in die Stadt, ließ beim Fürsten unterschreiben, verfertigte für Störr ein Handbuch und gab es dem Gönner. Vor Mittag war ich so wie nach Mittag und abends übler Laune. Nach Tische arbeitete ich in den Rechnungen vom Gönner; später kam Rhode zur Mama, blieb da bis 5 h, dann empfahlen wir uns. Er ging in sein Zimmer, weil ihm nicht wohl ist, ich zur Petrowitz, las bei ihr einen ganzen Akt vom travestierten „Hamlet“ vor, blieb bis 7 h und ging dann wieder zur Mama; es gab eine fade Unterhaltung, die bis ½ 10 h währte. Klimbke suchte ich im Kaffeehaus und wir gingen zusammen in die Redoute. Noch nie unter Brauns Direktion war die Gesellschaft mehr stark, 3699 Personen mit Billetts versammelten sich. Mama, Agnes, Nina und Therese waren ohne Masken; ich unterhielt mich mit Therese. Klimbke wurde von vielen Masken geneckt. Begleitete sie um 3 h nach Hause, tat ein Gleiches. Es war fürchterlich kalt und mir geschah sehr wohl, als ich mich im Bette befand.
Band 02 (II.), Seite 3v
20.01.1799
|