Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5303]

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1812
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Tauwetter, stürmisch, Regen; in den Straßen schwimmt es. Im Burgtheater zum 1. Mal „Der Nachtwächter“, Posse in Versen, 1 Akt von Theodor Körner, vorher „Die Braut“, nachher „Verräter“. Im Kärntnertor-Theater „Franzisca von Foix“, im Theater an der Wien „Götz von Berlichingen“. Den Vormittag beim Grafen, Stessel, wegen Kaffee-Pass auf die Hauptmaut und zum Hofrat Ruprecht. Mittags allein, nach Mittag kam Josephine, die Schönauer. Ich ging zur Mirus und brachte Therese eine Schale mit Namen und Devise beim Korb (?), welche ihr Freude machte. Dann sah ich bei Cappi Kupferstiche. Abends ins Burgtheater. Als ich die Riemerstraße passierte, hat eben ein Huterer, welche mit einem Uhrmacher gemeinschaftlich ein Gewölb, letzterem mit einem Messer hinten ins Genick gestochen und vorn den Hals aufgeschnitten. Der Mörder wollte fliehen, wurde aber erhascht; der Uhrmacher starb bald darauf. Der „Nachtwächter“ gefiel gar nicht. Ich ging in Kárners Compagnie nach Haus.
Band 07 (VII.), Seite 87v
08.02.1812
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