Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [525]

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1799
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Sehr kalt, aber heiter. Früh um 9 h ging ich zum Fürsten, dann zum Grafen. Tonerl speist heute bei der Mama, ich schickte ihn um 12 h dahin. Der Fürst zahlte mir seine Rechnung, ich erfuhr da die Ordnung und Zahl der Schlitten für die Schlittenfahrt am Mittwoch. Der Graf befindet sich täglich übler, er verzweifelt an seiner Herstellung; alle Umstände treffen zusammen, um mich unglücklich zu machen. Nun da er uns seine Verwendung verhieß, wird er durch Krankheit untätig gemacht. Man sollte sich bei Gott in einer solchen Lage nicht des Lebens freuen ! Der Graf versicherte mich, dass er meinetwegen mit dem Siess gestern sprach und verwies uns auf Geduld. Um 12 h war ich bei Klimbke und um 1 h ging ich speisen; bei Tisch war alles munter. Ich musste wider meinen Plan – weil Nina, Therese und Agnes in die Redoute gingen – auch hingehen. Ich nahm Weidmanns Billett, schrieb ein Billett wegen Tonerl; er erhielt die Erlaubnis und ging mit ein. Nach Tisch kam Rhode zu Besuch. Abends gingen Tonerl und ich ins Kärntnertor-Theater; man gab die „Verwandtschaften“ und „Fantasma“; ich schlief recht viel. Nach dem Theater machten wir uns gleich in die Redoute. Therese und Consorten waren schwarz maskiert, auf dem Kopf ein Blumenkörbchen. Ich sprach mit Siess, Stessel, Collet und vielen Bekannten. Wir blieben bis 3 h; ich ließ die Damen nach Hause, wir fuhren in einem Schlitten. Klimbke war wegen Nichterhalten des Weidmannschen Billetts böse, und ich kann doch so wenig dafür !
Band 02 (II.), Seite 2v
13.01.1799
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