Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5223]

5223
1811
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Kalt, heiter. Im Burgtheater „Standesprobe“, „Zerstreute“, im Kärntnertor-Theater „Samtrock“, „Amenophis“. Vor dem Ballet eine Szene aus „Balduin“ von Zingarelli, spät nach Mittag wieder wegen Heiserkeit der Marianne Sessi abgesagt. Im Theater an der Wien „Jungfrau von Orleans“. Früh schrieb ich der Bischof ein Promemoria um Aufnahme in den Chor, dann zum Schießl, Theaterkasse, Kabinett. Nach Mittag Ruhe, mich schmerzt mein Kopf. Schrieb an den Grafen, rangierte alles zur Optik, neue Draperie, alles sehr elegant. Schneid (?) überraschte uns mit einem Schweinskopf gesulzt, und mich mit einer Faum-Torte, nach Tische ließ er aber den Schweinskopf für Terzaghi wieder abholen. Therese probierte mit Nina und Peck Canons. 5. optische Vorstellung für Quarin, mit dem Tempel des Äskulap, Quarin, Hofrat Zeiller, Prälat von Schotten, Phillebois mit Frau, Babette, Lotterl, Peck, Janitz, Salieri, Schießl, Nina sind geladen, dann erschienen Josephine, Gail, Mohn und Jeanette, der Pálffy einen Entlassungsbrief schrieb, wie schändlich ! Die Optik gefiel sehr, der Tempel des Äskulap und die Canons überraschten Quarin angenehm, er war sehr gerührt. Beim Souper war alles munter und froh, der Champagner, Menischer, Faum-Torte, Forellen, alles fand großen Wert. Sie blieben bis 11 h, die 2 Schmerling, Zeillers Enkeln, Josephine und Toni unterhielten sich sehr gut, die letzteren plauderten mit uns noch bis 12 h. Heute starb die lange Dulderin Bulla.
Band 07 (VII.), Seite 79v
20.11.1811
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