|
521
1799
1
9
Um 6 h auf, zur Arbeit. Dann mit Pulcherl und Dorn (?), welche bei mir frühstückten, in die Stadt. Um 12 h ging ich zu Klimbke, erhielt Redoute-Billetts, welche ich verschenkte; machte dem Grafen Besuch, erfuhr von ihm die Verschlimmerung der Umstände unseres Hauses, dass unser Fürst wieder spiele und so viel depensiere. Er gab mir des Sattler Conto, welches ich regulierte und ihm morgen bringen werde. Nach Tisch blieb ich bis 5 h bei der Mama; da kam Tonerl; wir gingen zusammen ins Burgtheater, wo „Falstaff“ von Salieri zum drittenmal gegeben wurde. Ich war sehr düster. Therese versuchte mich aufzuheitern, doch selbst ihrer Liebe gelang es nicht ganz, und ich liebe sie doch von ganzer Seele ! Nach dem Theater begleitete ich sie und schickte dann den Tonerl mit dem Wagen nach Hause. Ich soupierte beim Straußen; nachher gingen Stessel, Klimbke und ich in die Redoute. Es waren kaum 600 Menschen; wir fanden Klingmann, soupierten zusammen, lachten viel über die Entfernung der Dorn (?) und Pulcherl mit Demato (?), über dessen Eifersucht und manch anderen possierlichen Auftritt, und unterhielten uns bis 2 h recht angenehm. Dann machte sich jeder nach Hause. Ich schlief recht angenehm.
Band 02 (II.), Seite 2r
09.01.1799
|