Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5204]

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1811
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Allerheiligen. Veränderlich, am Nachmittag wurde es sehr windig. Im Burgtheater „Jubiläum 1498 – 1700- 1811“, im Kärntnertor-Theater „Schweizer Familie“, im Theater an der Wien „Jungfrau von Orleans“. Den ganzen Vormittag arbeitete ich zu Hause, schrieb nach Baden, der Keglevich. Erhielt Besuch von Ludwig Stessel, der für sich und Bruder einen Kostplatz wünscht, vom Kiepach, der ein Illyrier wurde und mit Frau und zwei Kindern hier ist. Gegen 12 h zu Janitz, der immer schlimmer wird, dann auf den Kohlmarkt und Bastei. Mittags waren Krieghammer mit Kathi und Rudolph, Jean mit Lotte unsere Gäste. Nach Mittag mit Peter und Schön auf die Kirchhöfe von Hundsthurm und Matzleinsdorf. Theresen kaufte ich ein Paar kleine Reif(?)ohrringe, jeder mit einem Brillanten, für 100 fl., welche Richart schickte; sie hat viel Freude damit. Auf der Bastei fand ich Rabe, den ich für Abend zum Cleynmann engagierte. Über die gestrigen 3 Stücke wurde für und dagegen räsoniert, besonders tadelte man, dass das Publikum die für 1700 so passende Symphonie von Gassmann bezischte; die Direktion hätte es auf dem Zettel vermerken sollen. Beim letzten Stück gefiel ein Quodlibet nicht sehr. Nach Mittag fuhr ich mit Rodler und Toni Schön zur Hundsthurmer Linie, da gingen wir auf den Kirchhof zu Rooses und Haydns Grab, beschenkten den Totengräber, verlor meine Diana, erwartete Peter, dann zusammen auf den Matzleinsdorfer Kirchhof. Überall fanden wir viele Menschen. In der Dämmerung wandelten wir der Stadt zu. Am Kärntnertor-Theater erwartete ich Rabe, zusammen zu Cleynmann. Wächter, Frank, Professor Marton (?), Herzenstein (?), Niemayer und Würth waren da; um 9 h gingen wir auseinander. Rabe begleitete mich. Therese ordnete Keller und Speise.
Band 07 (VII.), Seite 77v
01.11.1811
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