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Früh um 6 h stand ich auf, frühstückte mit dem Mädchen und Ignaz, und schickte sie dann mit dem Ignaz ins Spital. Von ganzem Herzen bedaure ich die Ärmste ! Zum Frühstück kam noch die Jahn Tonerl, klagte über das so sträfliche Betragen ihres Mannes und ihre Trennung von ihm. Ich versprach ihr, heute die Pulcherl zu besuchen. Um 12 h ging ich mit dem Trabanten Andres in die Stadt. Schenkte dem Feldwebel Bix (?) 4 Bouteillen Wein und besuchte Klimbke, plauderte da mit dem Pfersmann und Mayer und ging speisen. Nach Tische kam Frau v. Labse (?) zu Besuch; da empfahl ich mich. Ging zu Klimbke, dann zur Pulcherl, wohin auch Dorn (?) kam; beide lud ich auf morgen zu mir zum Frühstück. Blieb bis ½ 7 h, ging dann ins Theater, blieb den Teil von „Intrighi amorosi“ im Parterre und beim Ballett „Fantasma“ auf dem Theater, wo ich mich mit Mayer, der Dekoration und der kleinen Lang recht angenehm unterhielt. Nach dem Theater machte ich mich gleich nach Haus. Mit der Handler habe ich viel Fatalität; sie beträgt sich gut, auf der mitgeschickten Nota ist sie wie eine Wahnsinnige geschildert, darum will man sie nicht im Spital nehmen. Ich gebe sie also zur Kimlin in die Kost, bis ich Briefe erhalte.
Band 02 (II.), Seite 2r
08.01.1799
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