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Trüb. Im Burgtheater zum 1. Mal „Lügenfeind“, Lustspiel in 1 Akt von Kotzebue, nachher „Eduard in Schottland“; im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“ und Ballett „Amenophis“, im Theater an der Wien „Räuber“, im Leopoldstädter Theater zum 1. Mal „Porträts“ von Waldon, dann „Reise des Wetz und Watz“ von Kees, Lafargue (?) tritt als Jude auf. Früh schickte ich den Joseph mit Möbeln nach Baden, hatte mit Jahny, Iden und Bayer Konferenz, schrieb wegen ärgerlicher Saumseligkeit einen donnernden Brief nach Baden. Zu Schießl wegen Optik, Ginter (?) bessert aus, Iden ebenfalls und putzt zugleich den Badner Ofen. Vor Tische war Quarin da und wollte Therese gratulieren. Wir waren nicht zu Haus; er ließ uns Dienstag zum Speisen laden. Mittags sind Krieghammer, Kathi und Fritz unsere Gäste. Die Gitter (?) kam nach Tische und brachte Therese ein von ihr gearbeitetes Chemisette. Heute schickte mir Simon 4½ Ellen stahlgrünes Tuch. Bei mir ist alles in voller Beschäftigung, man kann sich vor Arbeitern nicht rühren. Schießl schickte mir heute das Gartenpalais vom Liechtenstein in der Roßau mit einem Einzug zu Theresens Namensfest, samt einer Schlusskurtine, beides sehr hübsch gearbeitet. Den ganzen Nachmittag zu Haus, schrieb an den Grafen. Nachher ins Leopoldstädter Theater, sehr voll. Fand Peter, war meistens auf der Galerie. Das Divertissement ist äußerst langweilig. Lafargue hat fast gar nichts gemacht. Peter begleitete mich in die Stadt.
Band 07 (VII.), Seite 75r
12.10.1811
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