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Es wird mit jedem Tage kälter. Im Burgtheater „Falsche Scham“, im Kärntnertor-Theater „Betrogene Betrüger“, „Quacksalber“, Im Theater an der Wien „Feodora“, „Hausgesinde“. Früh schickte mir die Keglevich einen Brief vom Grafen und ließ mich ihre Ankunft wissen. Den Vormittag zu Haus, zur Keglevich, machte noch einige Geschäftsgänge, fuhr dann zur Moreau speisen. Bei Therese ist Peter und Weber zu Gast, dann wurde mit den Goldmann eine Spazierfahrt nach Hütteldorf zu Ullmann gemacht, wo sie eine Promenade zur Albertinischen Wasserleitung unternahmen. Bei Moser waren Fier, Mayer von Preßburg und Catlau. Mit Louis gab es einen Sturm. Nach Mittag fuhren wir ins Blindeninstitut, dessen Stifter Wilhelm Klein ist. Er war nicht zu Hause, seine gefällige, liebenswürdige Gattin führte uns herum. Wir fanden den ersten Zögling Jakob Braun mit anderen beim Kegelscheiben, die Frau führte uns ins Ruhe- und Schreibzimmer, ich unterhielt mich 2 Stunden. Eines der Kinder spielte Harfe, ein größeres akkompagnierte. Eine vortreffliche Anstalt mit wenig Unterstützung. Ich schenkte ihnen auf Jausen. Abends zum Maurer, um 9 h ins Bett. Therese kam erst um 10 h und unterhielt sich recht gut; sie waren sehr munter.
Band 07 (VII.), Seite 72v
19.09.1811
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