Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5133]

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1811
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Früh trüb, dann heiterte es sich auf. Vinzenz ist übel, das Fieber heftiger. Vor Mittag beim Grafen, nach 10 h mit Therese, Mirus und Tochter nach Laxenburg zum Karussell der Palatinal-Husaren. Stiegen gleich beim Hofrat Neuberg ab, dessen Wohnung auf No. 13 ist, er war eben im Kabinett. Kontrollor Latour führte mich in die Speisesäle. Dann ging ich ins fürstliche Haus, den Unterstand der Pferde des Grafen zu besorgen, sah den großen neuen Stall. Bei der Rückkunft fand ich Neuberg, der uns sehr freundschaftlich empfing, wir speisten vortrefflich. Nach Tische führte uns sein Amtsbote Geisler (?) auf den Turnierplatz zum Karussell. Baber (?) wies uns auf den Platz der Hofleute, es wurde zum Erdrücken voll. Ich fand die Henriette und neben ihr Platz, sah Reich, nahm seine Rosel und Huber hinauf, vis moi Sonnens[tein ?]. Gegen ½ 6 h begann das Karussell, unter Anführung des Palatin, unterhielt nicht sonderlich; bei der Figur V. L. rührte sich keine Hand. Im Rückwege fanden wir Schießl, Geissler, einen jüdischen Russen, fatales Gesicht. Schießl empfahl ich dem Neuberg. In Baden nahm ich die Geissler zu mir und wir beiden anderen ein Zimmer bei Schenk an, in der Redoute soupierten wir.
Band 07 (VII.), Seite 69v
22.08.1811
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