Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [509]

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1798
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Um 6 h stand ich auf, arbeitete fleißig bis 12 h. Zog meinen Wermut ab, brachte Klimbke und Pfersmann jedem 2 Bouteillen, machte dann mit Andreas die Runde wegen Austeilung der Billetts. Am Ende ging ich zu Graf Carl, erzählte ihm wegen seinem Braunen vom Goëss (?). Kam erst um 2 h zum Speisen; nach Tisch fuhr ich mit Wallaschek, welchen ich besuchte, zu Haydn, welcher uns sehr freundschaftlich empfing, uns seine Pretiosen zeigte und uns von seinen neuen Werken erzählte, und so verging, eh wirs vermuteten, eine Stunde. Bei der Zurückkunft ging ich gleich ins Burgtheater. Man gab zum ersten Mal die „Selbstbeherrschung“ von Iffland, worin die Adamberger zum ersten Mal in einer Mutterrolle auftrat; am Ende wurden sie und die Koch beide verdient vorgerufen. Im Theater unterhielt ich mich mit Casanova, Collet (?), Rubana (?) und Klimbke recht angenehm und die Zeit verstrich unvermerkt. Das Stück endigte erst um 10 h. Kutschersfeld Vater wartete unser und wir gingen zusammen nach Hause. Zu Hause legte ich mich erst nach einer Stunde Arbeit ins Bett.
Band 01 (I.), Seite 67v
29.12.1798
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