Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5082]

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1811
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So warm wie gestern. Den Vormittag beim Grafen, erwartete ihn von Preßburg zurück, schrieb meiner Mutter, schickte ihr ein Pfund Kaffee, Schokolade und 100 fl., tröstete sie; auch dem Kárner schrieb ich wegen Radl. Mittags in Peters Gesellschaft, nach Mittag wieder zu Uffenheimer, wegen Wollausgleichung, wo ich bis 8 h zu tun hatte, aber meine 2000 fl. erschnappte. Dann schlenderte ich in Compagnie herum, nach 9 h ins Bett. Ich war sehr müde und dachte noch lange an die gute Therese Hocheder, die gestern nachts um 12 h vollendet hatte. Sie war nicht glücklich und hing doch so sehr am Leben. Einige Tage vor ihrem Tode ließ sie noch Betten nach Heiligenstadt richten. Mein braves Weib, ich und die sie kannten, verstanden, verloren eine vortreffliche Freundin. Ihr Hinscheiden war so sanft wie ihr Leben. Sie starb im 34. Jahre. Ich bin sehr froh, dass mein liebes Weib nicht hier ist.
Band 07 (VII.), Seite 65r
02.07.1811
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