Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [5046]

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1811
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Im Burgtheater „Findelkind“, Versuch des Ruschitzka als Affenpreis, im Kärntnertor-Theater „Fabio Quinto“, Im Theater an der Wien „Aschenbrödel“, Loge und Sitz dem Hörr. Sehr früh zum Grafen, vor Mittag in der Porzellanfabrik, bei Brandmayer, Jahny, und Bschaidner. Mittags waren die Andres, Josephine, Rosalie unsere Gäste, nach Mittag ließ ich sie zum Lusthaus führen. Ich kaufte von der Andres ein Dutzend Batisttücher um 193 fl. Bei der Richart ist die Zimmermann, der ich für die notleidende, aber höchst leichtsinnige Gerlitz (?) 75 fl. gab. Sie ist schwanger, wurde abgedankt und engagierte sich bei einer fliegenden Truppe. Ihre Liederlichkeit, ihr Umgang mit dem entlaufenen Schulz (?) sind höchst sträflich. Auf den Feuerwerksplatz zur Ballonauffahrt des Degen, ich fuhr mit Jungmann hinab, fand Therese in Compagnie der Zimmermann, Rigatt und Richart. Peter sprach mit Rosalie in erhobenem Ton zum Abschied. Der Aufstieg geschah nach 7 h, es war ein schönes, lange unterhaltendes Schauspiel, nur flog er nicht hoch genug, dass man bangte, er komme zwischen die Bäume. Therese ging mit Suite nach Haus, wir zu Peter mit Brandstätter, Arnsteiner. Blieben bis 9 h, ich nach Haus, die anderen zechten noch und gingen zur Josephine, um von der Rosalie, die morgen früh abreist, Abschied zu nehmen.
Band 07 (VII.), Seite 60v
27.05.1811
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