Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [503]

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1798
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Kalt und heftiges Schneegestöber. Um 6 h stand ich auf; früh brachte mir Rosenberger alten und heurigen Wermut, von beiden nahm ich ¼ Eimer und zahlte ihn. Arbeitete bis 11 h, fuhr in die Stadt; Tonerl, Rosenberger und ich fuhren zusammen Schlitten in der Stadt herum. Besuchte Brandl, Klimbke; bei Klimbke in der Kanzlei war wieder Probe; Klingmann machte auf meine Rechnung viel Spaß und der Koch, Liebisch kamen auch hinzu, und so hatten wir viel Jux. Ging ins fürstliche Haus; um 1 h besuchte ich den Gönner; er war sehr gnädig, ich war lang da, wir sprachen vom Theater, er ersuchte mich, nach Tische wieder zu kommen und ihm dem Paër seine Adresse zu bringen. Dann zum Speisen; mittags aßen wir ziemlich munter. Den ganzen Nachmittag und Abend war ich bei der Mama; Klimbke war ein Weilchen da, ich spielte und schlief, bis Nina und Therese von der Sozietätsakademie kamen. Es wurde soupiert und nach 11 h machte ich mich nach Hause. Es war grimmig kalt und es wehte fürchterlich; der Schnee war mehr als ein Schuh hoch. Zu Hause fand ich Schnupftücheln und Kletzenbrot von meiner Mutter.
Band 01 (I.), Seite 66v
23.12.1798
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