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Heiter, angenehm. Im Burgtheater „Johanna von Montfaucon“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, dann „Fischer“ von Titus, im Theater an der Wien „Abälino“, Carol[ine] Teimer als Rosamunde von Korfu. Früh war ich zu Hause, schrieb das von J[aquet] dem Jüngeren 1½ Jahre vor dem Tod der Kath[arina] Jaquet – sie starb den 31. Jänner 1786, abends 7 h im 26. Jahre – für sie verfasste Gedicht ab, fuhr zu Reimann, Kornhäusel, später in Cleynmanns Predigt, auf den Kohlmarkt, Bastei. Gestern kam mein lieber Kárner, mit dem ich auf der Bastei promenierte. Therese ging mit den 2 Goldmann spazieren und fuhr vor Tische mit der Josephine Goldmann ins Lusthaus. Sie saßen ein paar Stunden in Peters Gärtchen und blieben den Abend zu Hause. Mittags allein, nach Tisch zum Grafen, erwartete ihn bis nach 4 h, dann mit Pekarek in den Prater zu DeBach. Man konnte gar nicht hinein. Ich stand elend und sah nur altes Zeug. In der Allee fand ich alte Bekannte und gleich Kárner, mit dem ich herumwandelte, beim Paperl etwas trank und in die Stadt fuhr; er ins Kärntnertor-Theater, ich zum Grafen, der nach 5 h ganz marod ankam und gleich italienische Visiten hatte, von hinten. Nachher ins Theater zu Penkala (?) „Kabale und Liebe“. Miserable Vorstellung, Türkheim als Ferdinand ist ohne Talent, nur Walter als Ober-Garderobemeister ist anzusehen. Die Lady spielte wie eine Soubrette, die Louise äußerst linkisch. Ganz müde kam ich ins Bett.
Band 07 (VII.), Seite 56v
21.04.1811
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